Zu Besuch bei Projecter GmbH

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Artikel: Zu Besuch bei Projecter GmbH

Homestory: Gewinner der Kategorie "Mittlere Unternehmen"

Nach der ClimateMobilityChallenge ist vor der ClimateMobilityChallenge. Deshalb haben wir - wie auch schon in 2022 - unsere Gewinner live vor Ort besucht. Zum einen, um einen besseren Eindruck der beschriebenen Beiträge zu bekommen und natürlich zum anderen, um die Unternehmen (aka unsere Kunden) besser kennen zu lernen. Es lohnt sich immer: Insights und  Infos, die sonst im Verborgenen geblieben wären, kommen so ans Tageslicht. 

Hot town, summer in the city - an einem heißen Spätsommertag besuchen wir (Lisa & Christina vom CMC-Team) Hypzig.

Wir müssen uns keine Sorgen über unsere Anreise machen, sondern erreichen fußläufig vom schicken Leipziger Hauptbahnhof sofort den Firmensitz mitten in der Leipziger Innenstadt. Wir werden später noch lernen, dass diese Adresse bewusst so gewählt wurde. Trotz der höheren Miete, die durch die Lage anfällt, rechnet sich die Erreichbarkeit, was sowohl Kunden als auch Mitarbeitenden gefällt.


Uns fällt sofort auf: hier soll es den Mitarbeitenden gut gehen!

Helles freundliches Büro unter dem Dach, moderne Einrichtung, frisches Team, entspannte Stimmung. Wirkt erstmal nicht wie hektischer Agenturalltag.

In großer Runde sitzen wir um den langen Holztisch. Einen Dresscode gibt es nicht und auch der Geschäftsführer hebt sich dahingehend kaum von den erschienenen Teammitgliedern ab.


Beim Reinkommen haben wir schon die Spuren der CMC gesehen, der Preis in der Kategorie „Mittlere Unternehmen“ steht für alle sichtbar in der Sitzecke, die Falträder noch ganz frisch aufgebaut.

Das Thema Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle und wird von einem Team bespielt, das sich aus allen Bereichen zusammensetzt. Sinnvoll: Alle Team-Mitglieder haben den Freiraum, das Thema Nachhaltigkeit auch im Hinblick auf die angewendete Zeit wie ein Kundenprojekt zu bearbeiten.

Bei der Vorstellungsrunde wird schnell klar, alle denken schon in nachhaltigen Dimensionen, bewegen sich privat sehr nachhaltig und waren sogar erleichtert, dass dies beim Arbeitgeber nahtlos so weiter gehen kann. Für manche sind Angebote, wie Jobticket, Jobrad, ÖPNV-Zuschuss, und BahnCards, die Projecter seinen Mitarbeitenden macht, ausschlaggebend für die Arbeitgeberwahl gewesen, oder tragen dazu bei, andere zu halten, die von weiter Entfernung herpendeln.

Das JobRad auch privat zu nutzen, zahlte sich besonders aus. Mitarbeitende nutzten es bereits für Urlaubs-Fernradreisen. Andere Team-Mitglieder haben in ihren Abschlussarbeiten nachhaltige Themen erforscht und sich gefreut, dass Projecter auf diesem Gebiet aktiv ist.


Tu Gutes und sprich darüber!

Um nach außen hin noch mehr zu kommunizieren, ist die Agentur in den Prozess der BCorp-Zertifzierung eingestiegen, von der wir hoffen, dass sie bald das Siegel führen dürfen!

Zur CMC kamen sie übrigens über den klassischen bahn.business-Newsletter, in dem die Gründerin und Geschäftsführerin Katja von der Burg von der Challenge gelesen hatte und spontan beschloss, teilzunehmen.

Erste Bedenken wie „Haben wir überhaupt genug, was wir da vorweisen können?“, konnten schnell beiseite geräumt werden, denn als sich das Team Nachhaltigkeit gemeinsam mit der Unternehmenskommunikation an das Schreiben des Mobilitätskonzepts machte, kam schnell die Erkenntnis, dass doch einiges schon gut ineinandergreift.


Kernpunkte des Konzepts umfassen: Digital First, Bahn statt Flug, JobRad und Mobilitätszuschuss für ÖPNV. Die eigene Reiserichtlinie war sozusagen das Endprodukt der Aktivitäten, die alle so gut wie freiwillig eh schon eingehalten haben. Diese lässt sich vereinfacht in einem FlowChart darstellen, das neue Kolleg:innen bereits im Onboardingprozess erhalten.

Einen großen Einflussfaktor, den die Projecter-Mitarbeitenden im Gespräch hervorgehoben haben, sind die verbesserten Bedingungen durch die ausgebauten Schnellfahrstrecken, zum Beispiel Leipzig – München. Lange Strecken sollten nicht zum Kraftakt werden. Mobilitätsalternativen sollen einfache, realistische und sinnvolle Lösungen sein.

Manche Dinge passieren dann wiederum ganz von selbst. Das einzige Firmenauto stand mehr auf dem Firmenparkplatz, als dass es gefahren wurde. Als dieser Parkplatz dann einer Bebauung zum Opfer fiel, wurde das Auto kurzerhand verkauft.

Erfolgsrezept für eine sich stetig weiter entwickelnde Nachhaltigkeit sieht der Geschäftsführer Steffen Jecke in der Grundoffenheit der Menschen: offen zu sein für Impulse, und dann ebenso durch das eigene Verhalten selbst zum Impulsgeber zu werden. Viele fahren selbstverständlich und freiwillig mit der Bahn. Keiner muss fliegen, aber es ist auch nicht verboten.

Viele Aktionen zielen auch darauf ab, sich positiv auf die private Mobilität auszuwirken. Dafür sollen auch DB-Gutscheine sorgen, die bei der CMC gewonnen wurden und für private Fahrten eingesetzt werden können. Passionierte Radfahrer:innen bevorzugen hochwertige Räder, die sie zum sportlichen Ausgleich nutzen können. Hier meldeten sich einige zu Wort, die das Thema Radfahren auch aus einer gesundheitlichen Sichtweise betrachten. Als Ausgleich zum Bürojob – und um gesünder und fitter seinen Job machen zu können.

Robert sagt zum Beispiel: „Radfahren hat mich empowered!“


Und was geht noch?

Beim Thema Gesundheit liegt Projecter ebenfalls das Thema mentale Gesundheit am Herzen, so gibt es neben Sportangeboten auch Austauschgruppen und 1:1 Coaching-Sessions. Das umfassende Angebot, aber auch das junge und nachhaltige Mindset machen Projecter zu einem beliebten Arbeitgeber in der Region. So belegten sie in ihrer Branche im Kununu-Ranking den ersten Platz, und in der Gesamtwertung Platz 2.

Sie sehen sich als wesentlichen Akteur in der Entwicklung der Stadt Leipzig, und nehmen diese Rolle auch ernst. Mit anderen, vor allem kleinen Unternehmen teilen sie gerne ihre Erkenntnisse und Learnings und freuen sich, wenn andere aus den gleichen Herausforderungen, auf die sie in der Vergangenheit gestoßen sind, lernen. Sie vernetzen sich außerdem aktiv mit weiteren Arbeitgeber:innen über die Plattform Employees for Future.



Gewinne, Gewinne, Gewinne oder ging´s gar nicht darum?

Motivation für die Teilnahme an der CMC war zunächst die Vorstellung, Anerkennung von außen für die Nachhaltigkeitsarbeit und die Bemühungen in der Mobilität einzusammeln. Erst viel später wurde klar, dass es auch attraktive Preise zu gewinnen gab!

Die beiden Falträder beispielsweise sollen zukünftig allen Mitarbeitenden gleichermaßen zugutekommen und können frei benutzt werden.


Gerne hätten sie auch die Reparatur-Service-Station installiert, was sich jedoch mitten in der Leipziger Fußgängerzone nicht ohne Weiteres realisieren lässt. Um diese aber möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen, möchte das Team diese einem Verein vor Ort spenden. Schöne Idee!

Inspiriert hat die Station dennoch, die Fahrrad-Reparatur mal wieder in den Fokus zu rücken, etwa neues Werkzeug anzuschaffen oder einen Repair Day zu veranstalten.

Weiteren Input zur Nachhaltigkeit erhalten die Mitarbeitenden durch die Teilnahme an den vielen Seminaren des BAUM e.V. über die kostenfreie Mitgliedschaft für ein Jahr.

Die Umfrage zur Mitarbeitendenmobilität will Projecter dazu nutzen, eine breitere Datenbasis und Aussagen für die eigene CO2-Bilanzierung zu erhalten.


Was soll die Zukunft bringen?

Für die Zukunft wünscht sich Projecter, dass der Streckenausbau schnell vorangeht, die Pünktlichkeitswerte der Bahn wieder ansteigen und auch über ein wachsendes Nachtzugnetz würde sich das Team freuen, um auch internationales Reisen privat wie geschäftlich auf die Schiene zu setzen. Die Aktivitäten zielen jetzt vor allem auf die weitere Sensibilisierung der Mitarbeitenden und Wissensvertiefung über das Mobilitätsverhalten ab. Bei der Preisverleihung ließ sich Projecter aber auch von anderen Gewinnern inspirieren, wie Posteo, die schon sehr gute Anreize in der privaten Mitarbeitendenmobilität gesetzt haben.

Mit der hoffentlich bald erfolgreich erteilten BCorp-Zertifizierung wird dies zusätzlich deutlich werden, die Internetseite zum Nachhaltigkeitskonzept ist kurz vor Veröffentlichung. Außerdem plant Projecter, ab nächstem Jahr einen CSR-Bericht zu verfassen. 

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