Mitfahrplattform „Stuttgart fährt mit“

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Artikel: Mitfahrplattform „Stuttgart fährt mit“

Großes Unternehmen

Unternehmen/Institution:

Landeshauptstadt Stuttgart KdöR federführend für das „Stuttgart fährt mit“-Projektkonsortium: Universität Stuttgart KdöR, Universität Hohenheim KdöR, Flughafen Stuttgart GmbH, Marienhospital Stuttgart der Vinzenz von Paul Kliniken gGmbH, , Klinikum Stuttgart gKAöR, Mercedes Benz AG

Kategorie:

Pendelfahrten

Mobilitätsbudget:

Nein

Teilnehmende:

Mit dem vorliegenden Vorhaben wird eine einheitliche firmenübergreifende Mitfahrplattform für die größten Arbeitgeber:innen in Stuttgart bereitgestellt, mit ca. 150.000 potenziellen Nutzer:innen. Kurz nach Start sind nun knapp 1000 registrierte Personen an den Institutionen, an welchen der Roll-Out der Plattform bereits erfolgt ist (Universität Stuttgart KdöR, Universität Hohenheim KdöR, Klinikum Stuttgart gKAöR).

Zeitraum:

Das Projekt „Stuttgart fährt mit“ wird gefördert durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen des Sofortprogramms Saubere Luft. Die Projektlaufzeit ist von November 2022 bis Dezember 2024.

Der Zugang sowie die Nutzung der App sollen langfristig für Teilnehmende kostenlos bleiben, um den Verbleib auf der Plattform zu sichern.

Die Entwicklung der Plattform „Stuttgart fährt mit“ begann im November 2022 und nun erfolgt für alle Konsortialpartner:innen sukzessive der Roll-Out und damit die Öffnung der Plattform für alle Mitarbeitenden: Die Universität Stuttgart und Universität Hohenheim sowie das Klinikum Stuttgart sind bereits in Q2 2023 gestartet.

Der Einstieg in die Plattform „Stuttgart fährt mit“ ist bereits heute für Institutionen und Unternehmen in der Region Stuttgart möglich.


Beschreibung:

Worum geht es?

Mitfahrplattformen bergen, neben der Verlagerung von Verkehren durch den Umstieg auf Verkehrsmittel des Umweltverbundes und die Vermeidung von Verkehren, erhebliches Potenzial für einen Beitrag zur Mobilitätswende. Das gilt insbesondere für die Stadt und Region Stuttgart, in der vor der Covid 19-Pandemie bis zu 70 % der Belegschaft der großen Stuttgarter Unternehmen täglich mit einem PKW-Besetzungsgrad von einer Person pro Fahrzeug mit dem PKW zur Arbeit fuhren. Mitfahrplattformen sind in der Stadt und Region Stuttgart bereits präsent – jedoch haben diese größtenteils nur eine aktive Nutzerzahl von weniger als 2 %.

Was ist unser Ansatz?

Wesentlich für den Erfolg von Mitfahrplattformen ist das Erreichen einer „kritischen Masse“ an (potenziellen) Nutzer:innen. Die Plattform „Stuttgart fährt mit“ bietet hierfür beste Voraussetzungen: gemeinsam haben sich im Projektkonsortium sieben der großen Arbeitgeber:innen in Stadt und Region Stuttgart aufgemacht ihren Mitarbeitenden eine spezifisch für die Region Stuttgart und auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden angepasste firmenübergreifende Mitfahrplattform anzubieten. Die Zielgruppe umfasst rund 150.000 potenzielle Nutzer:innen. Dabei steht neben dem Betrieb der Plattform „Stuttgart fährt mit“ und der aktiven Nutzung durch die Mitarbeitenden die kontinuierliche Weiterentwicklung der Plattform „Stuttgart fährt mit“ im Mittelpunkt: die intensive Betreuung des Projekts durch die RideBee UG ermöglicht reaktionsschnelle Anpassungen an der Plattform und damit geänderten oder auch unterschiedlichen Anforderungen der Mitarbeitenden zu entsprechen.

Der Einstieg in die Plattform „Stuttgart fährt mit“ ist bereits heute für Institutionen und Unternehmen in der Region Stuttgart möglich.

Was bieten wir unseren Mitarbeitenden?

Die Plattform „Stuttgart fährt mit“ kann über die Webanwendung bedient oder über eine dedizierte App im AppStore und Playstore kostenfrei heruntergeladen werden. Die Nutzung der Plattform „Stuttgart fährt mit“ ist für alle Mitarbeitenden der beteiligten Institutionen und Unternehmen kostenfrei. Der gemeinsam mit dem Projektkonsortium entwickelte Prozess ermöglicht einen niederschwelligen Einstieg in die Plattform „Stuttgart fährt mit“:

  • Nach einem Onboarding – bei Bedarf auch durch Video-Tutorial unterstützt (https://www.youtube.com/@stuttgartfaehrtmit/featured) – können Nutzende ihre Pendelgewohnheiten eintragen.
  • Integrierter Kalender zur Verwaltung der Pendelgewohnheiten: Dabei besteht die Möglichkeit die Rolle täglich zu wechseln und Hin- sowie Rückfahrten gemeinsam oder individuell zu planen.
  • Berücksichtigung verschiedenster Mobilitätsbedürfnisse: Es werden flexible oder vorgegebene, feste Routen unterstützt, die automatisch gebucht werden können.
  • Kontinuität und Spontanität: Fahrten können langfristig geplant, aber auch kurzfristig gebildet werden, auch mehrtägige Anfragen werden unterstützt.
  • Kosten: Ein fairer Fahrtkostenausgleich wird von dem System basierend auf gefahrener Strecke und Umweg berechnet.
  • Zahlungssicherheit: Die integrierte Zahlungsschnittstelle überweist den Fahrpreis kommissionsfrei und automatisch bei Fahrtende.
  • Navigation: Während der Fahrt unterstützt eine optionale Standortfreigabe bei der Live-Navigation.
  • Integrierte Kommunikation: E-Mail und Push-Benachrichtigungen unterstützen beim Finden neuer Mitfahrgelegenheiten, Anfragen oder Absagen und gewährleisten eine reibungslose Kommunikation. Zudem sichert die integrierte Kommunikationsfunktion den Verbleib auf der Plattform.
  • Support-Chat: Der individuelle Chat mit dem RideBee Team für alle Nutzenden ermöglicht die unkomplizierte Klärung von Fragen und Rückmeldung von Feedback durch die Nutzenden.

Damit ermöglicht die regional geschlossene Plattform „Stuttgart fährt mit“ Pendelnden besonders einfach, zügig und zuverlässig in einem vertrauensvollen Umfeld Mitfahrgemeinschaften zu bilden.

Was bieten wir den Mitarbeitenden darüber hinaus?

Neben der kostenfreien Bereitstellung der Plattform „Stuttgart fährt mit“ wird der Roll-Out-Prozess durch eine Reihe von Marketingmaßnahmen begleitet und darüber auch gezielt intrinsische und extrinsische Anreize für den Einstieg in die Plattform „Stuttgart fährt mit“ gesetzt.

Die Marketingmaßnahmen umfassen neben Aktionstagen und Infoveranstaltungen auch umfangreiches Kommunikationsmaterial. Im direkten Kontakt der Projektverantwortlichen und der RideBee UG mit den Mitarbeitenden können insbesondere die positiven Effekte von Mitfahrgemeinschaften hervorgehoben und damit neben ökonomischen, auch moralische und soziale Anreize gesetzt werden. Die intrinsische Motivation wird etwa durch die direkte Ansprache, aber auch die Betonung positiver Effekte von Mitfahrgemeinschaften aktiviert, wie etwa:

  • Fahrgemeinschaften zur Arbeit ermöglichen einen entspannten Arbeitsweg und eine produktive Nutzung der Zeit.
  • Fahrgemeinschaften zur Arbeit bieten Möglichkeit für neue soziale Kontakte.
  • Fahrgemeinschaften zur Arbeit heißt auf individueller Ebene Kosten sparen und Emissionen senken.

Zudem bieten einige Konsortialpartner:innen als Teil eines monetären Anreizsystems etwa exklusive Parkplätze für Fahrgemeinschaften. Eine Kooperation mit professionellen Fahrdienstanbietern ermöglicht es außerdem kurzfristige Fahrtausfälle abzusichern. Ferner ist eine CO2-Kompensation für die stattfindenden Fahrgemeinschaften angedacht. Somit können Emissionen sowohl vermieden als auch neutralisiert werden.

Integriert in die Plattform „Stuttgart fährt mit“ ist ein Gamification-Element, welches durch einen Wettbewerbscharakter zur aktiven Nutzung motivieren soll und zugleich eine weitere soziale Komponente bietet. Die Nutzenden können durch Aktivität auf der Plattform und Profilvervollständigungen im Level aufsteigen und neue Profilsymbole sowie Namen freischalten. Berücksichtigt werden dabei die Registrierung und Profilvervollständigung, die Einstellung eines Fahrangebots bzw. die Suche nach einer Fahrgemeinschaft, die Bildung der ersten Fahrgemeinschaft und die Anzahl der absolvierten Fahrten sowie die Dauer der Mitgliedschaft.

Wie wird das Commitment der Leitungsebene sichergestellt?

Durch die intensive Zusammenarbeit der Konsortialpartner:innen in der Projektvorbereitung wurden bereits im Vorfeld zum Projektstart die Leitungsebenen der teilnehmenden Institutionen und Unternehmen eingebunden. Auch während des Projektes erfolgen im Rahmen von individuellen Anforderungsworkshops, organisiert durch die RideBee UG und B.A.U.M. Consult, in Abstimmung mit den Projektverantwortlichen Briefings für die Management-Ebene. Durch die Sicherstellung des Informationsflusses in beide Richtungen wird ein beständiger Rückhalt für das Projekt sichergestellt.


Veränderung:

Das Ziel des Projektes ist die Entwicklung und Einführung der einheitlichen firmenübergreifenden Plattform „Stuttgart fährt mit“. Für die Projektlaufzeit bis Ende 2024 hat sich das Projektkonsortium auf folgende ambitionierte Ziele geeinigt:

  • 1 Millionen km eingespart
  • 25.000 Fahrgemeinschaften gebildet
  • 30.000 Nutzende registriert

Inwiefern diese Ziele erreicht werden, wird sich deutlich anhand von Zahlen belegen lassen.

So konnten im allerersten Bruchteil der Projektlaufzeit bereits knapp 4% der Nutzendenziele erreicht werden.

Neben diesen plattformbezogenen Effekten stehen im Projekt insbesondere die Veränderungen mit Blick auf den positiven Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz im Mittelpunkt:

  • Verringerung der Verkehrsbelastung
  • Verringerung der CO2-Emissionen
  • Verbesserung der Luftqualität

Diese Effekte werden sich zumindest teilweise (Verringerung der CO2-Emissionen durch eingesparte Individualfahrten) direkt messen lassen.

Zudem wird der Erfolg des Projekts – und der dadurch angestoßene Wandel – insbesondere in den Unternehmen sichtbar werden. Durch die Einbettung dieses zusätzlichen Angebots in bereits bestehende Maßnahmen und Prozesse des Betrieblichen Mobilitätsmanagement leistet das Projekt mittelfristig einen Beitrag zur (individuellen) Veränderung des Mobilitätsverhalten mit Blick auf den Arbeitsweg. Der besondere Fokus liegt hier auf dem langfristigen Nutzen der Plattform „Stuttgart fährt mit“ – auch in dem Wissen, dass die Effekte des erst kürzlich durch das Projekt angestoßenen Transformationsprozesses nicht ad hoc sichtbar werden.