Vetter Mobilitätskonzept

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Artikel: Vetter Mobilitätskonzept

Pendelfahrten

Unternehmen / Institution:

Vetter Pharma Fertigung GmbH & Co KG 

Ziel:                                               

Verdopplung des Anteils der Fahrradpendelnden, Fahrgemeinschaften und ÖPNV-Nutzung bis 2029 gegenüber dem 2018 in einer Mobilitätsumfrage ermittelten Anteil und damit Vorbild für andere Unternehmen sein.

Laufzeit:

seit 2019

Langlebigkeit:

Das Vetter-Mobilitätskonzept ist Bestandteil einer langfristig angelegten Nachhaltigkeitsstrategie. Das Unternehmen möchte damit einen wirksamen und spürbaren Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele insbesondere im Sektor Verkehr leisten und zur Reduzierung des Pendelverkehrs in Ravensburg beitragen.

Teilnehmende:

Alle Mitarbeitenden haben die Möglichkeit teilzunehmen und die Angebote zu nutzen.

Inhalt:

In den vergangenen vier Jahren hat die Vetter Pharma Fertigung GmbH & Co. KG gezeigt, wie große Unternehmen eine unterstützende Infrastruktur schaffen und Beschäftigte gezielt motivieren können, einen aktiven Beitrag zu weniger Verkehrschaos und zur Mobilitätswende zu leisten.

Als größter Arbeitgeber mit fast 5.000 Arbeitnehmer:innen an sechs Standorten in und um Ravensburg steht Vetter bereits seit 2018 zu diesem Thema mit Vertretern der Stadt und anderen Unternehmen im Austausch. Nach einer kostenlosen Erstberatung der bundesweiten Initiative „mobil gewinnt“ führte Vetter zudem eine umfangreiche Mobilitätsumfrage unter allen Mitarbeitenden durch, um die aktuelle Situation und die Potenziale alternativer Mobilität aufzuzeigen.

Um die Umweltbelastung durch Berufspendeln und innerbetrieblichen Transport zu reduzieren, wurden im Vetter-Umweltprogramm schließlich drei strategische Ziele bis 2029 definiert:

Verdopplung des jeweiligen Anteils der

  1. Fahrradnutzung
  2. Fahrgemeinschaften
  3. ÖPNV-Nutzung

im Vergleich zum Jahr 2018.

Maßnahmen:

Verdopplung der Fahrradnutzung 

  • Am 1. Oktober 2019 ist zusammen mit der Firma JobRad ein Dienstradleasingmodell eingeführt worden. Bis heute haben mehr als 1.350 Vetter-Beschäftigte Leasingverträge abgeschlossen.
  • Viele Vorschläge der Mitarbeitenden aus der Mobilitätsumfrage wurden aufgegriffen. So entstanden 500 überdachte und diebstahlgeschützte Fahrradabstellplätze (auch für Fahrradgespanne und Lastenräder), eine Ladeinfrastruktur für Pedelecs außerhalb der Firmengebäude, Duschmöglichkeiten mit Trocknungsmöglichkeiten und Spinde für Radkleidung und Handtücher (gefördert über das B²MM Programm des Verkehrsministeriums Baden Württemberg).
  • Als Alternative zum Auto wurden bis Januar 2021 drei Vetter-Standorte in Ravensburg ans Netz von Fahrradverleihstationen angeschlossen, das die Stadtwerke Ravensburg betreiben.             
  • Zudem bringt sich Vetter aktiv in den Unternehmensworkshop Radverkehrskonzept Mittleres Schussental der Städte Ravensburg und Weingarten ein, bietet den Mitarbeitenden Fahrsicherheitstrainings an und macht sich für einen sicheren Weg zu Arbeit stark. Dank einer Analyse der Unfallschwerpunkte rund um die einzelnen Standorte, die zusammen mit der Polizei entstand, steht Vetter-Beschäftigten nun eine App zur Verfügung, die jeweils den sichersten Weg zur Arbeit zeigt.

Verdopplung der Fahrgemeinschafen

  • Vetter hat ein Jahr lang ein kostenpflichtiges Mitfahrportal getestet, um anhand des Feedbacks ein optimiertes Portal zu schaffen, das möglichst viele Mitarbeitende zum Mitmachen motiviert.
  • Das Portal soll später in eine übergeordnete Mobilitätsapp integriert werden. Zudem sollen weitere Anreize wie die Zuteilung von Autostellplätzen speziell für Fahrgemeinschaften (z. B. mit entsprechender Software) möglich sein.
  • Da das getestete Portal nicht überzeugt hat, will Vetter ab Q3/2022 zunächst einen eigenen Sharepoint zur Verfügung stellen: Anhand einer Landkarte kann so geprüft werden, ob entlang der jeweiligen Strecke zwischen Wohnort und Arbeitsplatz Fahrgemeinschaften möglich sind. Auch Suchanfragen und Angebote sollen direkt in der Anwendung platziert werden.

Verdopplung der ÖPNV-Nutzung

  • Durch die Teilnahme am regionalen Wettbewerb „Green ways to work“ 2019 hat Vetter erste Motivationsanreize gesetzt. In Kooperation mit dem regionalen Verkehrsverbund bodo stellte das Unternehmen dabei ein Kontingent kostenloser Tages- und Monatstickets zur Verfügung und vergab Sachpreise an die zehn Mitarbeitenden mit den meisten „grün“ zurückgelegten Kilometern.
  • Ergänzend zur freien ÖPNV-Nutzung konnten Interessenten auch einen kostenlosen Fahrradstellplatz im Radhaus am Bahnhof Ravensburg nutzen. Diese Schnupperaktionen wurden 2020 und 2021 wiederholt.
  • Unter Einbeziehung der bereits seit Jahren existierenden Entfernungspauschale, die bisher verkehrsmittelunabhängig gewährt wurde, entwickelte Vetter ein Anreizsystem, um die Mitarbeitenden dazu zu motivieren, den ÖPNV zu nutzen. In diesem Baustein war auch die kostenlose Nutzung der Fahrradverleihstation am Bahnhof Ravensburg integriert, um eine schnelle letzte Meile zum Arbeitsplatz zu ermöglichen.
  • Um die ÖPNV-Nutzung noch attraktiver zu machen, wurde am Standort Schützenstraße ein Drehkreuz installiert. So ist das Werksgelände aus Richtung Bushaltestelle auf kürzestem Wege erreichbar.
  • Seit dem 1. Januar 2022 erhalten Vetter-Mitarbeitende einen 50-prozentigen ÖPNV-Arbeitgeberzuschuss auf den Monatsticketpreis.

Weitere Maßnahmen

  • Die Parkplätze für Mitarbeitende der Standorte RVS, Mariatal und Schützenstraße erhielten 2020 und 2021 je fünf Schnellladestationen für E-Autos. Weitere 25 Stellplätze können dort mit Ladesäulen ausgerüstet werden. Bei Neu- und Umbauten wird künftig darauf geachtet, dass eine spätere Installation von Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge und Pedelecs ohne Weiteres möglich ist.
  • Auch nach Ende der Pandemie wird das Thema Homeoffice/Mobiles Arbeiten wichtiger Bestandteil des Vetter-Mobilitätskonzeptes bleiben und einen Beitrag zur Vermeidung von Mobilität leisten. Mitarbeitende haben seit Februar 2022 die Möglichkeit, ihre Homeoffice-Tage im Zeiterfassungssystem zu dokumentieren. So wird es künftig auch möglich sein, eingesparte Emissionen durch vermiedene Mobilität zu berechnen und in der CO2-Bilanz des Unternehmens zu berücksichtigen. Das gilt auch bald für die grünen Kilometer von Fahrrad und ÖPNV.
  • Durch gemeinsame Aktionen mit dem betrieblichen Gesundheitsmanagement und externen Partnern soll die Nutzung alternativer Mobilitätsbausteine weiter vorangebracht werden. Mithilfe des von Vetter initiierten Netzwerks Betriebliches Mobilitätsmanagement will sich das Unternehmen mit anderen Firmen der Region austauschen, gemeinsam an der Verbesserung alternativer Mobilitätsbausteine arbeiten und sich gemeinsam an öffentliche und private Entscheidungsträger wenden, um so Optimierungspotenziale zu identifizieren und umzusetzen.


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